Drei Wetter-Prognose-Webseiten dienen Werner Eibensteiner – seit 25 Jahren Leiter des Bauhofs – zur Planung und doch ist Flexibilität sein oberstes Gebot, wenn er die Aufgaben seiner 19 Mitarbeiter Woche für Woche neu einteilt. Drei davon kümmern sich ausschließlich um die Wasserversorgung in Freistadt, einer - „der Andi“ - ist Tag für Tag mit dem Kehrwagen unterwegs und eine Mitarbeiterin unterstützt Werner im Büro. Bleiben also 14 Mitarbeiter*innen, die auf den Straßen und Grünflächen unterwegs sind.
Ihr Aufgabengebiet ist enorm: abgesehen vom Winterdienst, kümmern sich die Dame und die Herren um die Straßen an sich, bessern sowohl Asphalt-, als auch Schotterstraßen im Gemeindegebiet aus. Bewuchspflege und das Baumkataster stehen neben allerlei Renovierungsarbeiten, Spielplatzpflege, Verkehrszeichen- und Maschinenservice tagtäglich am Programm. Und im Winter nimmt natürlich der Winterdienst viel Raum ein.
Zwei Teams aus je sieben Mitarbeiter*innen wechseln sich im Wochenrhythmus ab. Arbeitet ein Team, ist das andere jedoch in Bereitschaft und immer gewillt da zu sein, wenn Not am Mann ist. So geschehen letzte Woche:
„Ich hatte 5 Mann in Quarantäne und plötzlich schlägt der Winter mit Blitzeis zu!“ berichtet Werner Eibensteiner zur Situation der vorletzten Jännerwoche. Dank der ausgezeichneten Vernetzung und Zusammenarbeit mit dem Maschinenring, konnte er den ausgefallenen LKW-Fahrer ersetzen und weitere Traktoren mit Fahrer zum Räum- und Streudienst organisieren.
„Dabei ist dieser Winter ein Durchschnittswinter.“, erklärt Werner. Wenn zu Allerheiligen das neue 500 Tonnen Splitt-Lager aufgefüllt wird, ist das der Startschuss für den Winterdienst. Das bedeutet 70 km Straßennetz befahrbar zu halten, etliche Kilometer Gehsteige zu räumen und zu streuen und sämtliche öffentliche Treppen in und rund um die Stadt zu sichern.
Bis jetzt wurde in etwa die Hälfte des Splitts verbraucht. Doch was passiert im Frühling mit dem alten Splitt, der nach und nach von den Straßen gekehrt wird?
Aus einzelnen Haufen werden Proben entnommen und von der Bodenprüfstelle auf Verschmutzungsgrad geprüft. Ist der Splitt in Ordnung wird er vom Bauhof recycelt, also weiterverwendet. Bei hohem Verschmutzungsgrad muss der Splitt kostspielig entsorgt werden.
Ein Rad, das sich unaufhörlich dreht, bestehend aus Organisation, Arbeitswille und vielen Stunden Einsatz für unser Freistadt und die, die wir hier leben.
Wir finden, dass dieser Einsatz – vor allem in Zeiten wie diesen – besonders honoriert werden muss und forderten bei der Stadtratssitzung am 27. Jänner 2022, für alle Mitarbeiter*innen des Bauhofs eine entsprechende Prämie.
Nervennahrung in Form von Krapfen haben wir dem gesamten Team des Bauhofs bei unserem Besuch bereits überreicht. ?